„Ich wusste nicht, dass der Kirchentag so politisch ist – voll gut!“, sagte mir heute eine junge Studentin Anfang 20. Ja, politisch ist der Kirchentag von Beginn an. War er doch auch eine Reaktion auf den zweiten Weltkrieg und später auf gesellschaftlich „heiß“ diskutierte Fragen der Gleichstellung, von Frieden, Spiritualität, Hunger in der Welt, Beziehung zu anderen Religionen. Doch Kirchentage sind vor allem Glaubensfeste. Deshalb wird zu den Tageszeiten-Gebeten und Bibelarbeiten eingeladen. Diese Ruhe-Oasen am Morgen, Mittag, Abend und spät nachts sind der Herzschlag der Kirchentage. Von dort aus strömen die Teilnehmenden in die Diskussionsveranstaltungen, Foren und zu ver-rückten Aktionen. In den Messehallen ebenso, wie in Kirchen, auf Straßen, Plätzen, Parkhäusern und Kneipen. Digital ist dieser Kirchentag und kritisch dazu. Der Ruf nach Reformen in Kirche und Gesellschaft ist laut zu vernehmen.
Pfr Joachim Klenk