Partnerschaft und Mission

Die Partnerschaft Leinburg - Kilimamoja

Informationsbericht zum Karatu - Sonntag 2023

Ich möchte einen kurzen Einblick in unsere Partnerschaftsarbeit mit dem Dekanat Karatu in Tansania und vor allem mit unserer dortigen Partnergemeinde Kilimamoja im zurückliegenden Jahr geben: Wir standen im guten Austausch mit Evangelist Aloyce Sulle, der für den seit Monaten erkrankten Pfarrer Kwayu die Gemeinde leitet.  Seine Grüße, seinen Dank und seine Segenswünsche an alle Gemeindeglieder hier in Leinburg möchte ich heute gerne an Sie weitergeben. Gefreut haben wir uns über den Besuch von Dekan Panga aus Karatu anlässlich des Kirchentages in Nürnberg. Er war ja am Pfingstmontag hier in Leinburg zu Gast und hat betont, dass man bei einem Besuch in Kilimamoja sehr deutlich sieht, wo die Partnergemeinde Leinburg überall unterstützt hat.  Mit Dekan Panga konnten wir viele aktuelle Themen erörtern.

So war es ein bewegtes, schwieriges Jahr für die Menschen im Dekanat Karatu und das große Thema war (nicht Corona) es war der Wassermangel, der ausbleibende Regen, die sich verändernden Regenzeiten. Es wird in Karatu, in Tansania viel über die Klimaerwärmung gesprochen, weil sie existenznah erleben, was das Ausbleiben von Regen bedeutet. Die meisten Menschen sind Bauern und versuchen, vom Ertrag ihrer Felder zu leben. Dekan Panga sagte uns: „Wir wissen nicht mehr wann der Regen kommt, wann kann man aussäen, wann Unkraut jäten. Und wenn Bohnen und Mais noch aufgehen, dann verdorren sie oft ohne Früchte zu tragen. Die sonst gewohnten Regenzeiten sind nicht mehr kalkulierbar.“

Diese Aussagen unterstreichen die Bitte unserer Partnergemeinde Kilimamoja vom vergangenen Jahr, den Bau eines Erd-Wassertanks im Ausbildungszentrum zu unterstützen. Ziel dieses Projektes ist es, das Wasser während der Regenzeit von den großen Dächern des Ausbildungszentrums, eben der Kindergärten, der Schule und der Versammlungshalle zu sammeln, um das Wasserproblem zu verringern.

Karatu Kita

Denn die Kirche und die umliegende Gemeinde sind abhängig von der öffentlichen Wasserversorgung durch die Regierung. Meistens ist kein Leitungs-Wasser verfügbar, deshalb sind sie darauf angewiesen, Wasser aus Versorgungs-LKWs zu kaufen, was sehr teuer ist und immer teurer wird.

Ein weiteres Ziel ist es, den jungen Auszubildenden und den Gemeindegliedern damit praktisch zu zeigen, wie durch das Sammeln von sauberem Regenwasser den Belastungen durch die Wasserknappheit begegnet werden kann. Eine ausführliche Beschreibung dieses umfassenden Projektes finden Sie an einer der Stellwände im Kirchhof.

Die Kostenschätzung für den geplanten Bau des Erdtanks zur Wasserspeicherung (incl. Dachrinnen, Leitungen) beläuft sich auf ca. € 15.000,-. Dank des Erlöses vom letztjährigen Karatu-Sonntag und verschiedener Einzelspenden konnten wir zum Jahresende € 5.000,- für den ersten Abschnitt überweisen.

Anhaltend groß ist weiterhin die Nachfrage nach einem Ausbildungsplatz zur Schneiderin, zum Schneider im Ausbildungszentrum von Kilimamoja. In der von staatlicher Seite zertifizierten Schule erhalten seit vielen Jahren junge Frauen – und jetzt auch Männer – eine zwei Jahre umfassende Ausbildung. Für fünf der Auszubildenden, die die jährlichen Schulgebühren von € 50,- nicht aufbringen konnten, haben wir Dank Ihrer Hilfe diese Kosten übernommen und möchten dies auch in diesem Jahr fortführen.

Karatu Schneiderinnen

Die Kindergartenarbeit hat sich mit der Fertigstellung des Erweiterungsbaus im vergangenen Jahr gut weiterentwickelt, sicherlich auch dank der kompetenten Leitung von Ansila Nade. Wie alle anderen Gemeinden in unserem Altdorfer Dekanat beteiligen wir uns mit 60 % an den Lohnkosten für die Erzieherin, da es den Eltern oft nicht möglich ist, die geringe Gebühr zu bezahlen.

Dekan Panga berichtete uns bei seinem Besuch, dass es neben der Bildungsarbeit sehr wichtig sei, die diakonische Arbeit im Dekanat Karatu und in den einzelnen Gemeinden zu verbessern. Es gibt nun in jeder Gemeinde einen Diakoniebeauftragten, dessen Aufgabe es ist, die Menschen zu finden, die behindert sind und Unterstützung benötigen. Denn Menschen mit Behinderung samt ihren Familien werden oft noch übersehen, ignoriert, werden in der Gesellschaft nicht wahrgenommen.  Diese vielfältige diakonische Arbeit - sei es die Anschaffung von Hilfsmitteln wie Rollstühlen und Prothesen, die Anleitung zur Pflege oder auch die Unterstützung von Witwen gilt es weiter auszubauen.

So konnte auch in diesem Jahr einer in Not geratenen Familie, bestehend aus Großeltern und drei Aids-Waisenkindern, mit Lebensmitteln, Kleidung und Schulgeld über Pfarrer Temba mit einer zweckbestimmten Spende aus unserer Gemeinde geholfen werden.

Ein sehr schönes Zeichen von gelebter Partnerschafts- und Bildungsarbeit ist für mich, dass unser Leinburger Kindergottesdienstteam mit den Kindern nun schon mehrmals im Advent Selbstgebasteltes verkauft hat, damit mit dem Erlös Spielsachen für die Kinder in Kilimamoja angeschafft werden können.

Karatu Kitakinder

Dies war ein kurzer Abriss unserer breit gefächerten Partner-schaftsarbeit. An den Stellwänden gibt es weitere Informationen und Bilder.

Den großen Dank aller Mitarbeiter der Gemeinde in Kilimamoja und der gesamten Leitung des Ausbildungszentrums möchte ich an dieser Stelle an Sie weitergeben. Und Dekan Panga sagte uns abschließend: Es waren schwierige Jahre, aber ihr seht, Gott geht diesen Weg mit uns mit!

Mein Wunsch – wie immer an dieser Stelle - bleiben Sie der Partnerschaftsarbeit auch weiterhin verbunden!

Spendenkonto:

Kirchengemeinde Leinburg

Raiffeisenbank Nürnberger Land eG

IBAN DE21 7606 1482 0004 7332 40

Verwendungszweck: Kilimamoja

Renate Endreß

Partnerschaftsbeauftragte