Informationsbericht aus Kilimamoja 2025

Ich möchte - wie jedes Jahr am Karatu-Sonntag - einen kurzen Einblick in unsere Partnerschaftsarbeit mit dem Dekanat Karatu in Tansania und vor allem mit unserer dortigen Partnergemeinde Kilimamoja geben: Wir standen auch im zurückliegenden Jahr in gutem Austausch mit Gemeindepfarrer Kwayu und mit Evangelist Aloyce Sulle, der für das Ausbildungszentrum in Kilimamoja zuständig ist. Ihre Grüße, verbunden mit großem Dank und den Segenswünschen an alle Gemeindeglieder hier in Leinburg, möchte ich gerne an Sie weitergeben.

Es war ein bewegtes Jahr: Denn nach 2 ½jähriger Bauzeit konnte in Kilimamoja der 100.000 Liter fassende Erdwasser-Tank in mehreren Bauabschnitten fertiggestellt werden – und alles funktioniert! Nun kann während der Regenzeit das Wasser von den großen Dächern des Ausbildungszentrums durch das Anbringen von Regenrinnen und Zuleitungen im Erd-Wassertank gesammelt werden. Mit dieser Wasserspeicherung ist es jetzt möglich, die sanitären Anlagen im Ausbildungszentrum und in den Kindergärten zu versorgen und das ist für alle von großer Bedeutung! Außerdem wird das Wasser für die Gemüsegärten und für die Versorgung von Tieren benötigt. Die Kosten von € 14.500,- sind im Rahmen der vorgelegten Kostenschätzung geblieben. Durch einen Teil der Erlöse aus den letzten Karatu-Sonntagen und zahlreicher Einzelspenden konnten wir dieses wichtige, für Kilimamoja so wertvolle Projekt realisieren. Herzlichen Dank, die Sie dieses Projekt auf vielfältige Weise unterstützt haben! Wasser zur Verfügung zu haben, bedeutet für die Region um Karatu sehr viel. In Tansania ist durch den Klimawandel der Rhythmus der Regenzeiten durcheinandergeraten und nicht mehr kalkulierbar wie früher. Das bereitet in dieser ländlichen Gegend, wo jeder sein kleines Feld bewirtschaftet, den Menschen oft große Probleme.

Ein Schwerpunkt unserer Arbeit bleibt die „Frauenförderung“. Dazu zählt die finanzielle Unterstützung der Ausbildung von Frauen als Erzieherinnen in der Ushirika wa Neema und danach die Anstellung und Entlohnung in den Kindergärten. So bekommt auch unsere ausgebildete Erzieherin, Ansila Nade, einen festen Lohn und damit eine Würdigung ihrer Arbeit. Wie alle anderen Gemeinden in unserem Altdorfer Dekanat beteiligen wir uns mit 60 % an den Lohnkosten, da es den Eltern oft nicht möglich ist, die geringe Gebühr zu bezahlen. Die Kinder bekommen in den Kindergärten des Ausbildungszentrums eine warme Mahlzeit und werden gut auf die Schule vorbereitet. Sehr erfreulich ist, dass unser Leinburger Kindergottesdienstteam mit den Kindern im Advent wieder Selbstgebasteltes verkauft hat, damit mit dem Erlös Spielsachen für den Kindergarten in Kilimamoja angeschafft werden konnten.

Im zurückliegenden Jahr konnten wiederum 13 junge Frauen in einem Festgottesdienst ihre bestandene Ausbildung zur Schneiderin feiern. Seit siebzehn Jahren erhalten im Ausbildungszentrum in Kilimamoja junge Frauen eine zwei Jahre umfassende, staatlich zertifizierte Ausbildung. Für fünf der Auszubildenden, die die jährlichen Schulgebühren nicht aufbringen konnten, haben wir wieder Dank Ihrer Hilfe die Kosten von € 55,- übernommen und möchten dies auch in diesem Jahr fortführen. Denn für diese jungen Mädchen bedeutet es viel, dass sie durch diese Unterstützung ihre Ausbildung absolvieren können.

Ein besonderes Feld ist die diakonische Arbeit. Hier ist im Dekanat Karatu vieles noch im Aufbau und muss auf den Weg gebracht werden. Besonders was die Betreuung von behinderten Menschen und ihren Familien betrifft. Es konnten aber Hilfsmittel wie Rollstühle und Prothesen angeschafft und Fahrten in Krankenhäuser finanziert werden.

Dank einer zweckgebundenen Spende für Aids-Waisen wurde deren Schulbesuch durch die Übernahme von Schulgeld und Schulmaterial ermöglicht.

So konnte in dem zurückliegenden Jahr in Kilimamoja viel bewirkt und bedacht werden. Und doch besteht Partnerschaft nicht nur aus Fakten und Zahlen. Da ist zum einen die langjährige Verbundenheit, die in den Mails immer hervorgehoben wird von Dekan Barikiel Panga und dem Evangelisten Aloyce Sulle, die beide schon in unserer Gemeinde zu Besuch waren.

Und es ist immer wieder beeindruckend, die Glaubensfreude und Glaubenstreue in den afrikanischen Gemeinden zu spüren. 

Schließen möchte ich mit einer afrikanischen Weisheit, die Partnerschaft für mich sehr gut beschreibt:

Gehe ich vor dir, dann weiß ich nicht, ob ich dich auf den richtigen Weg bringe.

Gehst du vor mir, dann weiß ich nicht, ob du mich auf den richtigen Weg bringst.

Gehe ich neben dir, werden wir gemeinsam den richtigen Weg finden.

Vielen Dank für Ihr „Mitgehen“ als Gemeinde, als Unterstützer und Wegbegleiter. Mein Wunsch – wie immer an dieser Stelle - bleiben Sie dieser Partnerschaftsarbeit auch weiterhin verbunden!

Asante sana.

Renate Endreß