Prävention sexualisierter Gewalt

Der Dekanatsbezirk Altdorf sieht sich in der Verantwortung, gegen Missbrauch aktiv vorzugehen, Unrecht sorgfältig aufzuarbeiten, Betroffene zu unterstützen und Kirche und Diakonie zu sicheren Orten zu machen. Darum sind wir auf dem Weg. Die Evangelische Jugend im Dekanat Altdorf ist beim Thema Prävention von sexualisierter Gewalt schon seit vielen Jahren unterwegs. Betroffene können sich an Vertrauenspersonen wenden, Ehren- und Hauptamtliche werden regelmäßig geschult, um sensibel und kompetent reagieren zu können. In unseren evangelischen KiTas gibt es seit 2023 flächendeckend mit Leben gefüllte Schutzkonzepte. Nun gehen auch die Kirchengemeinden im Dekanatsbezirk den nächsten Schritt: Sie erarbeiten konkrete Schutzkonzepte, um sexualisierter Gewalt vorzubeugen.

In der Kirche müssen wir konsequent handelnIn der Vergangenheit, bis hinein in die Gegenwart ist es leider im Bereich der evangelischen Kirche und ihrer Diakonie zu Gewalt (auch in sexualisierter Form) gegenüber anvertrauten Menschen und Mitarbeitenden gekommen. Es widerspricht vollkommen den Haltungen der Liebe Gottes und des Respekts vor jedem Leben, von denen die Kirche lebt. Es schreit zum Himmel, dass in der Evangelischen Kirche solche Taten vorkommen.

Die nun veröffentlichte ForuM-Studie zeigt auf, welche Faktoren dies begünstigt haben. Dieses Wissen hilft jetzt, die richtigen Schritte zu gehen, um in allen unseren Kirchengemeinden jede Form von Grenzverletzungen und Übergriffen, soweit es uns möglich ist, zu verhindern. Unsere Kirchengemeinden haben den Auftrag und den Anspruch, Menschen in unserem Wirkungskreis vor Gewalt und Übergriffen zu schützen. Dazu gehören insbesondere Kinder, Jugendliche, hilfe- und unterstützungsbedürftige Menschen sowie Menschen in Abhängigkeitsverhältnissen. Alle Mitarbeitenden in unseren Einrichtungen, Gruppen und Kreisen sollen dazu beitragen, diese sichere Atmosphäre herzustellen. Deshalb ist es wichtig, Schutzkonzepte zu entwickeln, die uns ermöglichen, Gewalt besser zu erkennen, ernst zu nehmen und angemessen zu handeln. Konkret gehört z.B. dazu:

  • ein Verhaltenskodex und eine Sensibilisierung aller Mitarbeitenden durch Schulungen und Weiterbildungen
  • Vertrauenspersonen, an die sich Betroffene wenden können
  • Eine Potential- und Risikoanalyse, in der Bandbreite von Persönlichkeitsstärkung bis hin zur Raumbegutachtung, um gleichermaßen Rückzug und Sicherheit zu gewährleisten
  • Ein klares und konsequentes Vorgehen bei Verdachtsfällen
  • Die Vorlage von Führungszeugnissen, auch von Ehrenamtlichen
  • Schutzmaßnahmen, um Mitarbeitende vor einem falschen Verdacht zu bewahren.
  • Konsequente Orientierung am Schutz und der Begleitung betroffener Personen

Sowohl der Dekanatsbezirk als auch jede einzelne Kirchengemeinde sind nun aufgefordert, diese Punkte umzusetzen. Wir haben auf Dekanatsebene eine Arbeitsgruppe gegründet, die die Arbeit begleitet und vorantreibt. Ihr gehören an: Diakonin Jutta Meier, Pfarrer Christoph Weißmann, Diakon Michael Krah, Dekanatsjugendreferent Benedikt Vogt und Dekanin Veronika Zieske. Schutz vor sexualisierter Gewalt geht uns alle an. Denn jeder Mensch hat ein Recht auf ein Leben in Würde und Achtung der körperlichen und geistlichen Selbstbestimmung. Dafür stehen wir als Kirche und dafür setzen wir uns aktiv ein.

Dekanin Veronika Zieske

Link zur Website der ForuM-Studie: https://www.forum-studie.de/

Inhalt von  www.info-fachstellesg-elkb.de

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Schulungen zum Thema Prävention von sexualisierter Gewalt

Eine Schulungssituation mit verschiedenen Menschen. Sie symbolisiert, dass es wichtig ist, sich über Prävention sexualisierter Gewalt fortzubilden und damit ein Thema zu beleuchten, das lange als Tabu galt.

Schulungen und Fortbildungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Sensibilisierung zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt und erleichtern den Einstieg bei der Entwicklung von Schutzkonzepten.

Die Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt bietet deshalb für ehrenamtlich und hauptberuflich Mitarbeitende in der ELKB regelmäßig Schulungen an, in Präsenz und digital.

Eine Übersicht des überregionalen Schulungsangebots finden Sie unter folgendem Link: https://aktiv-gegen-missbrauch-elkb.de/veranstaltungen/.